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Reisetagebuch, Camino del Norte 2019





Mittwoch, 22.05.2019



7:45 Uhr, nach dem Frühstück Aufbruch von der Herberge in Abadin. Es ist neblig. Über wunderschöne Wege geht es durch die vernebelte Landschaft. Ohne nennenswerte Höhenunterschiede lässt sich herrlich laufen. Es ist kühl. Das Wetter und die schöne Landschaft bieten viele Fotomotive.
In Martiñán trinke ich in der kleinen Bar einen Café con leche. Weiter über schöne Feld- und Waldwege, fast ganz ohne Asphalt, bis ich kurz vor Vilalba die Straße erreiche. Das letzte Stück die Straße entlang und bald bin ich in Vilalba. Es geht durch den Ort zum zentralen Platz mit der Santa Maria Kirche. Von hier ist es nicht weit zur Herberge.
12:30 Uhr, Ankunft in der Herberge "As Pedreiras" in Vilalba. Die Herberge ist sehr gut. Ich bin in einem 8-Bettzimmer untergebracht. Duschen, Wäsche waschen. Hier gibt es Bettzeug, Steppdecke, Seife. Top. 10,- Euro.
Ich habe Hunger und gehe in den Ort. In einer kleinen Taverne bestelle ich mir das Menú del dia. Der Wirt kann mir die Speisekarte übersetzen und so bestelle ich einen schönen gemischten Salat als Vorspeise. Fisch mit Zwiebeln und Paprika, dazu Kartoffeln als Hauptgang. Ein Stück Käsekuchen zum Nachtisch, ein Bier und einen Espresso. Das alles für 9,50 Euro. Sehr lecker.
Am Nachmittag ruhe ich mich etwas aus.
Zum Abendessen gönnen Yvonne und ich uns noch eine kleine Pizza.



Herberge in Abadin


Herberge in Abadin


wunderschöne Wege zwischen Abadin und Vilalba


wunderschöne Wege zwischen Abadin und Vilalba


Vilalba


Donnerstag, 23.05.2019



Nach dem Frühstück in einer Bar in Vilalba, Start um 8:00 Uhr. Es ist bedeckt aber trocken.
Über schöne Wege geht es durch den Wald. Erst etwas aufwärts, dann auf einer Höhe durch die grüne Landschaft.
Um kurz vor 10:00 Uhr mache ich Pause in A Torre. Hier in der Bar esse ich ein Bocadillo und trinke einen Café con leche. Weiter geht es bei leichtem Nieselregen. Angenehmer Weg. Hört auch bald wieder auf zu regnen.
12:00 Uhr, Ankunft in Baamonde. Am Ortseingang, in der Bar, machen wir Pause. Hier treffen nach und nach etliche Pilger ein. Die öffentliche Herberge ist nur ein paar Häuser weiter, direkt an der Hauptstraße und macht erst um 13:00 Uhr auf. Das Wetter ist besser geworden. Nach dem Einchecken, 6,- Euro bezahlt, werde ich unten in einem 8-Bettzimmer untergebracht. Oben ist noch ein großer Schlafsaal mit jede Menge Betten.
Am frühen Nachmittag gehe ich mit Yvonne im Restaurant Galicia essen. Menú del dia: Nudelsuppe, Schweinegullasch, Pommes, Brot, Bier und Kaffee. Für 10,- Euro. Sehr lecker. Die Sonne scheint. Wir machen einen Rundgang durch den kleinen Ort und schauen uns die schöne Kirche an. Etwas außerhalb, am Fluss, ist eine schöne Badestelle.
Am Abend mache ich mir ein Brot mit Tomate und Thunfisch. Das hatte ich mir im Supermarkt besorgt. Dann noch eine Dose Bier und anschließend gehe ich früh schlafen. Das Einschlafen ist nicht so einfach, weil hier so eine Unruhe ist. Über uns ist der große Schlafsaal in dem es mittlerweile ziemlich voll ist. Der alte Holzdielenboden knackt und knirscht bei jedem Schritt.



Quelle: Auszug aus: www.komoot.de


Herberge in Baamonde


Herberge in Baamonde


Baamonde


Freitag, 24.05.2019



Nach kleinem Frühstück in der Bar neben der Herberge, Start 8:00 Uhr. Die Nacht war die, bis jetzt, Unruhigste. Dauernd liefen Leute herum, Tür auf, Tür zu. Es ist eine sehr große Herberge mit 94 Plätzen.
Hier ist die 100 km Grenze. Das heißt, es sind noch 100 km bis Santiago. Es starten hier viele Pilger ihren Camino und das erklärt wahrscheinlich diesen Betrieb. Um die Compostela in Santiago zu bekommen, muss man mindestens 100 km gepilgert sein.
Wunderschön zieht sich der Pfad durch den Wald. Mit Moos überzogene, alte Steinmauern säumen den Weg. Es ist bedeckt aber trocken. Stellenweise ist blauer Himmel zu sehen.
9:20 Uhr, ich bin hier in Toar. Hier teilt sich der Weg. Ich gehe links über die längere Etappe, weil hier unterwegs Übernachtungsmöglichkeiten sind.
In Seixón komme ich an einem Steinmetz vorbei, wo ich einen schönen Stempel aus Siegellack bekomme. Der freundliche Mann freut sich, wenn Pilger bei ihm reinschauen. Er zeigt gerne seine Kunstwerke, die er hier ausstellt. Etwas später erreiche ich eine kleine Bar, wo ich mein zweites Frühstück einnehme. Weiter geht es die letzten km die Straße entlang.
12:15 Uhr, Ankunft in der privaten Herberge "Ó Abrigo", in Miraz. Eine ziemlich neue, gut ausgestattete Herberge mit Restaurant. Sehr schön. 11,- Euro inkl. Einwegbettzeug. Nach dem Duschen und Wäsche waschen ist ausruhen angesagt. Das ist nach der gestrigen Nacht auch nötig.
Am Abend gehe ich ins Restaurant und bestellte das Pilgermenü. Es gibt Salat, paniertes Schnitzel mit Pommes, Brot, Wein und zum Nachtisch Pudding. Das alles für 10,- Euro. Sehr lecker.



mein zweites Frühstück


Herberge "Ó Abrigo", in Miraz


Herberge "Ó Abrigo", in Miraz


Samstag, 25.05.2019



7:45 Uhr, nach dem Frühstück in der Bar der Herberge, Start zur nächsten Etappe. Es ist bedeckt und kühl, aber es gibt einen gewissen Anteil blauen Himmel.
Die ersten zwei Stunden ist der Weg wunderschön. Leicht aufwärts durch eine Wald- und Heidelandschaft. Dann geht es hauptsächlich die Straße entlang über den höchsten Punkt der Tour auf 714 m. In Mesón gibt es die erste Möglichkeit einer Stärkung. Hier bin ich gegen Mittag und ich bestellte mir ein Bocadillo, einen Café con leche, und eine Cola. Mittlerweile scheint die Sonne.
Weiter geht es über einen schönen Pfad wieder weg von der Hauptstraße. Wir wandern vorbei am Lagoa de Sobrado. Hier quaken jede Menge Frösche.
13:00 Uhr, Ankunft in Sobrado dos Monxes.
13:10 Uhr, eingecheckt in der privaten Herberge Lecer. 10,- Euro inkl. Einwegbettzeug. Duschen, Wäsche waschen, ausruhen.
Am frühen Nachmittag gönne ich mir mit Yvonne das Menú del dia für 9,- Euro. Es gibt Salat, Lomo mit Pommes, Brot, Wasser und Eis.
Das Kloster und die Kirche können wir für 2,- Euro besichtigen. Der schöne Kreuzgang und die ganze Anlage sind sehr beeindruckend. Die Kirche wird momentan restauriert und ist fast komplett eingerüstet. Hier in der Klosterherberge übernachten auch viele Pilger. Hier holen wir uns auch einen schönen Stempel.
Am Abend esse ich nur eine Kleinigkeit aus dem Supermarkt und trinke ein Bier dazu.



schöne Heidelandschaft hinter Miraz


Kloster von Sobrado dos Monxes


Sonntag, 26.05.2019



8:00 Uhr, Start in Sobrado dos Monxes. Nach kleinem Frühstück geht es auf die letzte Etappe des Camino del Norte.
Auf angenehmen Weg geht es bei bestem Wetter durch die schöne galicischen Landschaft.
10:30 Uhr, in Boimorto mache ich Pause.
Immer mehr nähere ich mich dem Camino Francés. Die Zunahme der Pilgerzahl ist schon hier deutlich erkennbar. Auf dem "Francés" soll es nochmal mehr sein. Die ruhigen Zeiten auf dem "Norte" scheinen vorbei zu sein. Einerseits schön, dem Ziel so nahe zu sein, andererseits traurig, dass die schöne Zeit auf dem Weg bald zu Ende geht.
Es geht noch einige km eine schmale, wenig befahrene Straße entlang.
13:00 Uhr, ich erreiche Arzúa. Hier trifft der Camino del Norte auf den Camino Francés. Hier habe ich die freie Auswahl an Herbergen. Fast an jeder Ecke sieht man die Unterkünfte.
Ich checke in der Herberge "Cima de Lugar" ein. Mit richtigem Bettzeug für 12,- Euro. Hier ist nicht viel los. Nach dem Duschen mache ich einen Rundgang durch den Ort und gehe was essen. Anschließend treffe ich Yvonne und wir setzen uns am zentralen Platz auf eine Bank, wo wir viele Pilger beobachten können.
Am Nachmittag gehen wir in ein Lokal, wo es eine Spezialität gibt, "Churros con Chocolate". Das ist fettgebackenes Gebäck, das man in flüssige Schokolade tunkt. Sehr lecker. Am frühen Abend treffen wir noch Andreas und Ruth, die Schweizer und wir sitzen noch etwas zusammen.
Zum Abschluss hole ich mir meine Jacke aus der Herberge und drehe noch eine kleine Runde durch Arzúa, bevor ich schlafen gehe.



Arzúa


eine galicische Spezialität, ganz schön lecker


Montag, 27.05.2019



7:45 Uhr, Aufbruch in Arzúa. Es ist bedeckt und es nieselt leicht. Nach einem kleinen Frühstück mache ich mich auf den Weg die erste Etappe des Camino Francés zu laufen.
Viele Pilger begegnen mir auf den Straßen Arzúas. Aus allen Richtungen kommen die Pilger. In Gruppen, alleine, mit kleinem Rucksack, mit großem Rucksack, oder mit dem Fahrrad. Der Weg verläuft, angenehm zu laufen, durch Wald und Felder, durch kleine Ortschaften und Weiler. Es gibt deutlich mehr Infrastruktur hier auf dem "Francés". Es geht vorbei an Cafés und Andenkenständen.
Gegen 9:45 Uhr machen wir Kaffeepause. Den ein oder anderen treffe ich wieder hier auf dem Weg. Die meisten sind aber Fremde. Kurz vor Pedrouzo treffe ich Andreas und Ruth. Die beiden haben sich eine Herberge reserviert. Das letzte Stück geht es die Straße entlang.
12:45 Uhr, Ankunft an der ganz neuen Herberge "Mirador de Pedrouzo" in Pedrouzo. Eine sehr schöne Herberge mit richtigem Bettzeug. Wir sind zu dritt in einem 10-Bettzimmer untergebracht. Duschen, Wäsche waschen. Wir teilen uns eine Waschmaschine und Trockner und waschen mal alles durch.
In der Pizzeria gegenüber, esse ich einen Salat und Spaghetti Bolognese. Das Wetter hat sich gemacht, fast komplett blauer Himmel.
Am Abend gehe ich mir im Supermarkt noch eine Banane, einen Apfel und eine Flasche Wasser kaufen. Die Banane ist mein Abendessen.



25,8 km vor Santiago


Herberge "Mirador de Pedrouzo" in Pedrouzo


Dienstag, 28.05.2019



8:00 Uhr, Nach dem Frühstück in Pedrouzo Aufbruch zur nächsten Etappe. Bei bestem Wetter gehe ich mit dem Pilgerstrom und langsam überhole ich einen nach dem anderen. Dabei treffe ich einige Bekannte.
Um 10:00 Uhr mache ich Pause und esse eine Tortilla und trinke einen Café con leche.
Um 10:50 Uhr bin am Monte do Gozo. An der kleinen Kapelle hole ich mir einen Stempel. Von hier habe ich den ersten Blick auf Santiago. Ein tolles Gefühl. Ich stehe auf dem Hügel am Denkmal und in der Ferne sehe ich Santiago und die Kathedrale. Das Ende meiner Pilgerreise ist in Sicht. Es kommt auch Wehmut auf.
Weiter geht es abwärts Richtung Santiago. Es geht vorbei an den riesigen Herbergsanlagen am Monte do Gozo, dann überquere ich die Autobahn- und eine Eisenbahnbrücke. Immer weiter die Straße entlang in die Stadt. Die Markierungen sind nicht zu übersehen. So werde ich sicher ins Zentrum geführt. Ich gehe durch immer enger werdende Gassen. Die Gebäude werden immer prachtvoller. Durch einen Torbogen erreiche ich den "Praza do Obradoiro".
12:05 Uhr, ich stehe vor der Kathedrale von Santiago de Compostela. Wahnsinn. Ich bin echt beeindruckt. Die frisch restaurierte Fassade der Kathedrale in voller Pracht vor mir. Immer mehr Pilger treffen ein. Der Platz füllt sich. Die Pilger begrüßen sich, setzen oder legen sich auf den Boden, bestaunen dieses Bauwerk und die tolle Atmosphäre. Ich treffe Yvonne, Mechthild, Josef, den Belgier und andere deren Namen ich nicht kenne. Wir sitzen auf dem Platz, auf dem Boden, in der Sonne und genießen diese Stimmung.
Später gehe ich zum Pilgerbüro. Hier ist aber so ein Andrang, dass ich wieder gehe. Jede Menge Pilger warten auf ihre Compostela.
Am Nachmittag suche ich mir ein Zimmer und werde in einem kleinen Hotel am Plaza de Mazarelos fündig. Ich buche für zwei Nächte. Nach dem Duschen mache ich mich auf und schaue mich um. Immer wieder treffe ich bekannte Gesichter. Ich gehe in die Kathedrale und schaue mir dieses riesige Bauwerk an. Leider ist innen eine große Baustelle. Viel der Atmosphäre geht verloren.
Am Abend treffe ich mich mit Yvonne und wir gehen essen. Anschließend trinken wir noch ein, zwei Bier und dann verabschieden wir uns. Yvonne fährt morgen mit dem Bus nach Finisterre und dann fliegt sie nach Hause.



Monte do Gozo


Blick vom Monte do Gozo auf Santiago


geschafft, die Kathedrale von Santiago de Compostela


Kathedrale von Santiago de Compostela


Kathedrale von Santiago de Compostela


Andrang vor dem Pilgerbüro in Santiago



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weitere Fotos, siehe hier: Bildergalerie

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Zuletzt geändert am 30.07.2019